Statement zur Jagdgesetz-Novelle:Grüne: Präsident der Landesjägerschaft verbreitet wissentlich Unwahrheiten, er sollte sich entschuldigen

Es kann kein Zufall sein, dass der langjährige CDU-Landtagsabgeordnete Dammann-Tamke für Ende Januar und damit drei Wochen vor der Bundestagswahl zu einer Demonstration gegen Pläne der rot-grünen Landesregierung aufruft. Hier schaltet der Präsident der Landesjägerschaft eindeutig in den Wahlkampf-Modus.

Die Landesjägerschaft ruft für Ende Januar zu einer Demonstration gegen Änderungen des niedersächsischen Jagdgesetzes auf. Der Präsident der Landesjägerschaft, Helmut Dammann-Tamke verbreitet mit dem Aufruf Aussagen, die nicht mit der Faktenlage übereinstimmen. Dazu sagt Christian Schroeder, Sprecher für Tierschutz und Jagd der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen im niedersächsischen Landtag:

Es kann kein Zufall sein, dass der langjährige CDU-Landtagsabgeordnete Dammann-Tamke für Ende Januar und damit drei Wochen vor der Bundestagswahl zu einer Demonstration gegen Pläne der rot-grünen Landesregierung aufruft. Hier schaltet der Präsident der Landesjägerschaft eindeutig in den Wahlkampf-Modus.

Dammann-Tamke verdreht dabei die Fakten und scheut sich nicht, Fake News zu verbreiten. Es entspricht schlicht nicht der Wahrheit, wenn Dammann-Tamke behauptet, Landwirtschaftsministerin Staudte plane ein pauschales Verbot der Ausbildung von Jagdhunden am lebenden Wild. Denn Schwarzwildgatter, mit denen spätere Jagdhunde an die Begegnung mit Wildschweinen gewöhnt werden, soll es auch weiterhin geben. Dammann-Tamke weiß das, behauptet aber anderes. Gleiches gilt für die Jagd auf Nutrias, die aus Gründen des Hochwasserschutzes eben nicht erschwert, sondern erleichtert werden soll.

Die vier Vizepräsidenten der Landesjägerschaft widersprechen offenbar nicht, sondern lassen sich für dieses durchschaubare Wahlkampf-Manöver von Dammann-Tamke einspannen. Das ist enttäuschend, denn der Stand der Debatte über die Novelle des Jagdgesetzes ist ganz anders als von der Landesjägerschaft dargestellt.

Dammann-Tamke missbraucht ganz offensichtlich sein Amt, um Stimmung insbesondere gegen Grüne zu machen. Weil er dabei wissentlich Unwahrheiten verbreitet, fordern wir eine Richtigstellung durch die Landesjägerschaft und eine Entschuldigung von Helmut Dammann-Tamke.

Wir Grüne führen den Dialog über eine moderne Jagd und tierschutzgerechtere Jagdmethoden weiter. Es muss auch künftig über Vor- und Nachteile verschiedener Maßnahmen gesprochen werden, um schließlich zu guten und breit getragenen Kompromissen zu gelangen. Wie die Fachveranstaltung der Landtagsfraktion Mitte Dezember bewiesen hat, ist uns Grünen an einem offenen Austausch mit allen Betroffenen gelegen.

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